Die ketogene Ernährung, ist eine bestimmte Ernährungsform, bei der keine Kohlenhydrate mehr gegessen werden sollten. Damit unterscheidet sich die Keto-Diät erheblich von der Low-Carb-Diät. Denn hier sind bis zu 25 Prozent beziehungsweise 100 Gramm Kohlenhydrate täglich erlaubt. Mit dem vollständigen Verzicht auf Kohlehydrate soll der Körper gezwungen werden, die benötigte Energie aus den eigenen Fettreserven zu ziehen. Klingt doch ganz einfach und für ausnahmslos jeden umsetzbar, oder?
Ist die ketogene Ernährung für jeden geeignet?
Leider muss diese Frage mit Nein beantwortet werden. Denn wie bei allen anderen Ernährungsformen auch, bringt die Keto-Diät nicht nur Vorteile. Schuld daran ist besonders der übermäßige Verzehr von Fett und Eiweiß. Denn genau wie bei der Atkins-Diät basiert die ketogene Ernährung auf der Annahme, dass nicht Fett dick macht, sondern allein die Kohlenhydrate daran schuld sind. Jedoch kann der hohe Fettanteil zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wegen einer Übersäuerung des Körpers führen. Zudem werden durch die fett- und proteinreiche Ernährung die Nieren und Leber stark belastet. Ein weiterer Nachteil ist der weitestgehend vollkommene Verzicht auf Obst. Neben Vitaminmangel sind so auch Mineralstoffdefizite möglich. Dies hat zur Folge, dass die Keto-Diät bei bestimmten Vorerkrankungen eher schädlich sein kann.
Wer sollte auf die ketogene Ernährungsweise verzichten?
Personen, deren Body-Mass-Index (BMI) unter 18 liegt, sollten von der Keto-Diät Abstand nehmen. Eine weitere Gewichtsreduktion könnte hier fatal werden. Aber auch Leute, die unter chronischem Stress leiden, werden damit ihrem Körper nichts Gutes tun. Denn durch den chronischen Stress sind die Stresshormone Adrenalin, Cortisol und TNF-α dauerhaft erhöht. Damit wird gleichzeitig der erwünschte Effekt der Ketose, die Umwandlung von Fett und Protein in der Leber zu Energielieferanten, blockiert. Ebenfalls nicht geeignet ist die No-Carb-Ernährung für:
- Personen mit Gallenproblemen und einer gestörten Fett-Verdauung.
- Leuten mit einer Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto Thyreoiditis oder einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse.
- Menschen mit einer Leberzirrhose.
- Hochleistungssportler
- Personen mit einer diagnostizierten Essstörung.
Möchten Sie dennoch mit der ketogenen Diät beginnen, ist es ratsam, mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten zu sprechen. Online kann man schnell und einfach nach einer passenden Ernährungsberatung suchen, indem man beispielsweise nach „Ernährungsberater Frankfurt“ sucht.
Für wen ist die ketogene Ernährung?
Natürlich gibt es auch genügend Menschen, für die eine ketogene Ernährung genau das Richtige ist.
- Dazu gehören beispielsweise Personen mit Übergewicht oder Leute, die unter Adipositas leiden. In mehreren klinischen Studien konnten hier mit der Keto-Diät erstaunliche Erfolge erzielt werden. So konnten die meisten Teilnehmenden innerhalb von nur einer Woche im Schnitt 1 Kilogramm abnehmen. Im Vergleich waren die Ergebnisse sogar besser als bei der ein oder anderen vergleichbaren Ernährung.
- Ebenfalls konnte in zahlreichen Studien eine Verbesserung der Insulinsensitivität nachgewiesen werden. Davon profitieren Leute mit einem metabolischen Syndrom und Diabetes. In vielen Fällen konnten die Diabetes-Medikamente abgesetzt oder deutlich reduziert werden.
- Ursprünglich wurde die ketogene Ernährung 1921 von dem US-amerikanischen Arzt Russell M. Wilder an der Mayo Clinic in Minnesota gegen Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen entwickelt. Auch heute noch lassen sich bei Epilepsie im Zusammenhang mit der Keto-Diät erstaunliche Erfolge verbuchen.
- Auch steht die Keto-Diät im Verdacht, sich positiv auf Alzheimer auszuwirken.
- Ebenfalls gibt es erste Anzeichen über eine positive Wirkung bei Parkinsonpatienten.
- Von Vorteil ist die ketogene Ernährung auch für Personen mit zu hohen Blutfett- und Cholesterinwerten – und das trotz der sehr fetthaltigen Ernährung.
- Auch wiesen Studien zum polyzystischen Ovarialsyndrom (POC) bei adipösen Frauen deutliche Verbesserungen durch die Keto-Diät nach.
- In weiteren Studien konnte eine entzündungshemmende Wirkung belegt werden. Im Laufe einer Keto-Diät verringern sich im Körper von Personen, die unter chronischen Entzündungen leiden, die Zytokine. Diese sind für die entzündlichen Prozesse im menschlichen Körper verantwortlich.
Die ketogene Ernährung ist nur bedingt für jeden geeignet!
Obwohl viele Menschen von der ketogenen Ernährung profitieren, gibt es auch solche, die auf eine Keto-Diät verzichten sollten. Dazu gehören beispielsweise Personen mit Verdauungsproblemen, Fettstoffwechselproblemen, Schilddrüsenproblemen oder Leberzirrhose. Alle anderen können die Keto-Diät testen. Im Laufe mehrerer Studien zeigte die ketogene Diät bei den ein oder anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Alzheimer, Adipositas, Epilepsie, Diabetes oder Parkinson sogar eine positive Wirkung. Bei Unsicherheiten sollte aber immer der Rat eines Arztes oder Heilpraktikers eingeholt werden.